Billiges Olivenöl zahlt sich aus … aber nur für die großen Abfüller!

Gepantschtes Olivenöl für 3,99€ – das zahlt sich aus!

Hauptsache billig. Und auch noch gesund und bio noch dazu? Es ist unmöglich. Und leicht zu verstehen warum. Und trotzdem funktioniert die Gelddruckmaschine mit billigem und gepantschtem Olivenöl wie geschmiert.

Viele kleine Olivenbauern ernten in Handarbeit Jahr für Jahr ihre Olivenbäume ab. Die Olivenernte in den Monokulturen aber funktioniert nach ganz anderen Methoden.

Den Markt um das Olivenöl bestimmen nicht die vielen Kleinbauern, sondern teilen sich die großen Abfüller untereinander auf. Jedes Mittel ist ihnen dabei recht, Hauptsache der Kunde greift im Supermarkt zur billigen Flasche.

Dabei weiß jeder, dass bei kaum einem Lebensmittel so viel gepanscht wird wie bei Olivenöl. Auf dem Markt gibt es fast ausschließlich Olivenöl der höchsten Gütequalität, also “natives Olivenöl extra”, alles angeblich kalt gepresst. Was aber passiert mit dem Öl zweiter und dritter Qualität? Wird es vielleicht entsorgt? Schaut man genauer hin, wird es es sehr schnell unappetitlich. Und gesund ist das billige Öl schon lange nicht mehr, weil es nicht die Inhaltsstoffe enthält, die frisches und reines, vor allem aber nicht-raffiniertes Olivenöl enthält.

Sechs bis zehn Kilo Oliven braucht man für einen Liter Öl. Ein fleißiger Ernter schafft am Tag 60 bis 80 Kilo Oliven, wenn alles gut läuft ergeben das 10 Liter Öl pro Tag und pro Person.

 

Die erste Olive eines frisch gepflanzten Olivenbaums, aber wer wird einmal die Oliven dieses Baumes ernten?

In der Tat: Immer mehr Olivenbauern geben auf. Oft ist beim Generationenwechsel Schluss. Niemand hat mehr Lust und Zeit, sich um den Olivenhain zu kümmern. Dann verwildern die Bäume, und die von der Kultur des Olivenbaums geprägte Landschaft verändert sich.

Bleiben davon nur die Postkartenfotos?

Fazit: Wer das gepantschte, billige Öl der Grossabfüller kauft, “leistet” seinen Beitrag zur Verödung der Mittelmeerlandschaft, weil es für viel Bauern keinen Sinn macht, die Olivenhaine zu pflegen.

Und welche Kosten fallen bei einem biologisch arbeitenden Betrieb für die Herstellung eines unverfälschten Olivenöls an?

Am aufwändigsten sind zunächst das Ernten der Oliven im Herbst und das Schneiden der Bäume im Frühjahr. Das ist Handarbeit.

Im Frühjahr wird in der Regel gedüngt, in unserem Fall mit Pferdemist.

Einmal oder zweimal im Jahr wird der Olivenhain gemäht. Das geschieht entweder mit der Motorsense oder mit dem Traktor.

Beim Ernten kommen Netzte zum Einsatz. Die mit den Oliven gefüllten Kisten wiegen 25 kg. Sie müssen zur Olivenmühle gebracht werden:

Für jedes Kilo verlangt die Olivenmühle 20 Cent (pro Liter Öl also ca. 1,60 €)

Die Flasche kostet incl. Verpackung va. 0,80 €.

Es ist offensichtlich, dass die Herstellung eines Liters Olivenöl nicht unter 15 € machbar ist. Und es ist schwer zu ertragen, dass gepantsches Öl als höchste Güteklasse “Extra Vergine” verkauft werden darf. Das zwingt die vielen kleinen Olivenbauern zum Aufgeben.

Die kleinteilig gegliederte Landschaft, typisch für die Marken, wird ihr Gesicht verändern und so nicht mehr existieren.

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